Nha Trang

Wir schlafen bis 10 Uhr aus und gehen nachdem wir die morgendlichen Rituale hinter uns gebracht haben zur Rezeption. Ich hatte schon bei Buchung zwei Fahrräder ausgehandelt. Diese sind noch da und werden erst mal betriebsfähig gemacht. Besonders häufig scheinen die nicht ausgeliehen zu werden, kommt es doch nach Nachfrage nach einem Schloss zur hektischen Aktivität der beiden Angestellten. Irgendwann dürfen wir die Fahrräder entgegen nehmen. Schon bei der Ankunft fallen uns die vielen Bars, Restaurants und Hotels auf, eine typische Touristenstadt. Vieles ist in Russisch geschrieben und ab und zu kommen uns Händler mit Russisch entgegen. Net, ja nje garverju po russki. Wir fahren die Strandpromenade entlang. Heute ist es meist bewölkt und ab und zu regnet es. Perfekt fürs Fahrrad und weniger fürs baden. Die Brandung schäumt und die wenigen Badewilligen liegen oder sitzen am Strand. Im Wasser sehe ich keinen, dafür werden wir von zwei Russen beäugt. Gegenüber ist eine Insel, wir sehen die Seilbahn mit der man hinüber kommt. Alles für Touristen gebaut, das interessiert uns nicht. Der Strand ist ansonsten schön, es sieht sauber aus und es gibt ein hübsches gepflegtes Stück grün zwischen Strand und Straße. Der Verkehr ist hier erträglicher, verglichen mit Saigon. Wir fahren mehrere Kilometer den Strand unserem Ziel entgegen, den Po Cham Naggar Towers. Hier gibt es auch Parkplätze für Fahrräder,  kosten 2.000 VND pro Fahrrad. Als wir die ersten Bilder machen, müssen wir uns kurz unterstellen, um nicht nass zu werden. Der Regen dauert ca. 10min,  dann kommt die Sonne raus und es ist sofort heiß und schwül. Autsch, schon die zweite Mücke die mich trotz DEET sticht. Ich sprühe noch mal nach. Wir machen unzählige Bilder, der wirklich alten Gebäude. Wir fühlen uns wie Indiana Jones. Wir dürfen sogar ins Innere nachdem wir uns Kutten übergestülpt haben. Drin wird geräuchert, das fällt sofort auf. Die Wände sind tief schwarz, wahrscheinlich die Partikel von hunderten Jahren Rauch. Der Altar ist prunkvoll geschmückt und überall sind Spendenboxen aufgestellt. Es gibt einen Showroom, hier sind die Restaurierungsarbeiten vorher und nachher zu bewundern. Der Eintritt kostet ca. 20T VND. Wir finden keine Schilder mit Erklärungen im Englischen, der Guide kostet extra. Ein Souvenir würden wir mitnehmen, aber finden die Tower in klein und aus dem richtigen Material nicht. Die Verkäufer wollen nicht verhandeln, gut dann nicht. Wir verbringen etwa 1,5h hier.

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Wir sind hungrig und fahren zum Markt. Auf dem Weg dort hin, halten wir bei der erst besten Garküche und Mirko bekommt für 20.000 VND eine volle Mahlzeit, mit Suppe und Salat. Auf dem Markt suchen wir nach Obst. Ein Kilo Bananen 40.000 VND, ob das nicht zu teuer war. Wir sollen mehr kaufen, ich frage nach Durian und sie zeigt in eine Richtung. Wir fahren los und nach 2min fällt uns auf das sie uns hinterher kommt. Sie führt uns direkt zu dem Stand. 250.000 VND soll das Kilo kosten. Ich sage gestern habe ich für das Kilo 50.000 bezahlt. Dann erklärt sie es ist gerade keine Durian Zeit, aber das weiß ich bereits. Es sollen ganz kleine Kerne sein, deshalb so teuer. Wir einigen uns bei 200 TVND und ich suche mir eine raus. Die Kerne sind wirklich klein und sie schmeckt wirklich lecker. Fast perfekt was die Reife angeht. Es fängt heftig an zu regnen und so sitzen wir die nächsten 30min dem Stand gegenüber, bequem auf ein paar Stühlen. Als es wieder aufgehört hat, fahren wir zu einer Kirche. Die haben wir in Europa schon genug und ich sehe nichts außergewöhnliches an dieser. Interessanter wird da der Buddha werden.

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Wir radeln also weiter und stehen irgendwann vor einem verzierten Torbogen, das muss es sein. Überall stehen Busse herum und Touristen strömen hinein und heraus. Wir mischen uns unter sie auch wenn sie uns mit den Fahrrädern für exotisch halten. Die Security weist uns ein Parkplatz für die Fahrräder zu und gibt uns eine Karte. Die Verzierungen an dem Klostergebäude erinnern mich an Peenang. Sieht sehr ähnlich aus, aber lange nicht so aufwendig gestaltet. Wir ziehen unsere Schuhe aus und gehen hinein. Ein typischer Tempel und ich fühle mich hier wohler als in der Kirche. Wir verlassen nach ein paar Minuten das Gebäude wieder und steigen die Treppen den Berg hinauf dem großen weißen Buddha entgegen. Auf halber Strecke entdecken wir einen liegenden Buddha und biegen kurz links ab. Wir verschnaufen, machen Bilder und gehen dem Gesang entgegen. Es ertönt immer wieder eine Glocke und nun stehen wir keine 10m auf der Treppe davon entfernt. Bei jedem Gong fängt der Mönch mit Gesang an. Sitzt da jemand drin? Ach tatsächlich da ist jemand in der Glocke, nach kurzer Zeit kommt er heraus und wird mit der Stirn gegen die Glocke gepresst. Bitte spenden heißt es danach. Wir werden heran gewunken und ich verstehe das ist für Touristen. In einer Glocke war ich noch nie und Buddhismus fasziniert mich ohnehin. Also willige ich ein, das ganze mal zu probieren. Innen ist alles mit Zetteln beklebt, ich kann den Zweck nicht deuten. Er fängt an und es gar nicht so laut wie draußen,  dafür spürt man am ganzen Körper die Vibrationen. Wirklich toll, ich schließe die Augen um seiner Stimme zu lauschen. Der Mix aus Gesang und Vibrationen gefällt mir. Es ist sehr schnell vorbei und ich werde heraus gebeten. Die Stirn an die Glocke, fühle ich wie heftig das Metall vibriert. Bin ich jetzt von Buddha gesegnet? Ich hoffe es, dass es keine weiteren ungeplanten Überraschungen auf unserer Reise gibt. Auf den letzten Stufen zum sitzenden Buddha, läuft uns ein Tausendfüßler über den Weg. Besser nicht zu nahe kommen. Oben angekommen gibt es eine schöne Aussicht über die Stadt. Der Buddha sieht super aus und auf der Rückseite kann man ins innere gelangen. Eine Schildkröte trägt auf ihrem Rücken einen Baum, der den Buddha stützt. Die Wände sind aufwendig dreidimensional verziert mit verschiedene Buddhafiguren.

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Wir sind ca. 16km mit den Fahrrädern gefahren und haben die Stadt angeschaut. Zu Fuß wäre das deutlich anstrengender gewesen. Uns beiden hat der Tag wirklich gefallen. Wir waren 16Uhr zurück im Hotel und ich hatte endlich mal Zeit die ganzen Reiseberichte der letzten Tage nachzuholen.