Busfahrt nach Bagan 31.12.16

Am Abend treffe ich noch mal kurz Clement, den Franzosen. Ich möchte wissen wie sein Tagesausflug nach Saka gelaufen ist. Um 7 Uhr ging es los und man muss 65km weiter fahren, nachdem man das südliche Ende vom Inle See erreicht hat. Gegen 11 Uhr waren sie dort und er war der einzige Tourist dort. Es soll alles etwas kompakter sein und er verspricht mir die Bilder davon zu senden. Clement wird einen Tag später nach Bagan kommen und wir werden versuchen vielleicht uns noch mal zu treffen.

Gegen 3 Uhr Nachts wache ich mit Bauchgrummeln auf, ich drehe mich um und schlafe fast 1h recht unruhig weiter. Ich drinke viel Wasser, da es einfach nicht besser wird. Mirko ist auch wach, ihm geht es auch im Bauch herum. Um 5 Uhr muss ich mich übergeben und habe dazu Durchfall. Kurz vor 7 Uhr klingelt der Wecker, aber ich habe nicht mehr geschlafen. Ziemlich wacklig dusche ich und fange an den Rucksack zu packen. Dann wird es wieder schlimmer und ich muss mich hinlegen. Ein paar Minuten später muss ich erneut auf die Toilette. Ich gebe mittlerweile Mirko Anweisungen zum Zusammenpacken, ihm geht es nicht so schlecht wie mir.

Pünktlich 7:55 Uhr stehen wir an der Rezeption und möchten auschecken. Wir sollen jetzt 136.000 Kyats zahlen, für die Übernachtungen. Ich hatte es im Internet gebucht und mit Kreditkarte abgesichert, aber es stellt sich heraus, dass sie keine Kreditkarten oder anderen Karten nehmen. Wir müssen unser Geld zusammen kratzen und zahlen in Kyats und Euro. Kurz nach 8 Uhr sind wir schuldenfrei und offiziell aus dem Hotel ausgecheckt. Der Bus sollte jetzt eigentlich kommen, aber wir erhalten den Hinweis das es bestimmt noch 15-20min dauern wird. Wir sitzen in der Sonne und warten, nach 25min laufe ich die Straße entlang, zum Laden der uns das Ticket verkauft hat. Die Lady sagt das wir warten sollen, dass kann immer mal länger dauern. Nachdem ich wieder zurück bin, kommt der Bus tatsächlich kurze Zeit später. Er fährt kreuz und quer durch die Stadt und sammelt die Gäste ein. Dann hält er plötzlich und ist für 20min verschwunden. Als er zurück kommt entschuldigt er sich und wir fahren fast eine Stunde später los, als unser Busticket als Startzeitpunkt angibt.

Mir geht es die erste Stunde recht gut, es wird langsam besser und ich versuche immer wieder aus dem fahrenden Bus Fotos zu machen. Wir sehen endlich all die Dinge die wir im Dunkeln nicht gesehen haben. Dabei fallen viele Dinge auf. Es gibt keine Geisterhäuser wie in Thailand, die Stromleitungen sind eher wie in Malaysia aufgeräumt und wirklich überall werden die Grundstücke mit Stacheldraht abgesichert. Wir sehen viele Ochsenkarren und Pferdegespanne, teilweise auf der Straße oder auf den Feldern. Immer wieder passieren wir Baustellen, hier ist noch alles Handarbeit. Die Frauen tragen große Körbe mit Steinen und verstreuen diese auf der zukünftigen Fahrbahn. Die Männer sind auf der anderen Straßenseite und kochen Teer. Wenn er heiß genug ist laufen sie mit den Behältern über die verstreuten Schotter. In den Blechbüchsen sind Löcher im Boden und so tropft bzw läuft der Teer auf die Straße. Danach wird wieder Schotter aufgetragen und erst jetzt kommt eine normale Straßenmaschine eine Walze zum Einsatz.

Nach der ersten Stunde muss ich obwohl ich nichts gedrunken habe, ziemlich dringend auf Toilette. Ich überlege 15min lang ob ich fragen soll ob er anhält oder wann er anhält oder wie ich ihn am besten überzeugen kann, dass es wirklich dringend ist. Da fährt er plötzlich an eine Tankstelle, meine Rettung. Ich darf kurz aussteigen und flitze fix zur Toilette. Wir fahren kurze Zeit später in die Berge und hier muss der Kleinbus ständig enge Kurven fahren und mir wird schlecht. Eine weitere Mitfahrerin verhandelt bei der nächsten Pause sich vorne hin setzen zu dürfen, weil es ihr ebenfalls sehr schlecht geht. Mir geht es die nächsten Stunden recht schlecht, so eine Busfahrt hatte ich noch nie. Nach einem Schluck Wasser geht alles von vorne los, so dass ich aufs Essen und Trinken verzichte. Ich schaffe es ohne weitere Zwischenfälle bis zur anderen Seite, wo die Straße wieder gerade wird. 30min später geht es mir endlich besser, es ist bereits 14 Uhr.

Unterwegs halten wir bei einem Unfall an, ein Fahrzeug ist den steilen Hang hinunter gestürzt. Unser Busfahrer meint, dass wäre sein Freund und er muss nachschauen. Ich sehe aus meiner liegenden Position nur ein paar Stahlseile, die wohl zur Bergung dienen sollen. Ich könnte zwar helfen, fühle mich aber nicht in der Lage dazu. Kurze Zeit später fährt unser Minibus weiter.

Wir kommen gegen 17 Uhr nach 9 Stunden Fahrt endlich in Bagan an und zuerst hält der Minibus beim Busbahnhof. Wir wundern uns, wurden doch die direkten Adressen unserer Hotesl am Anfang der Fahrt erfragt und notiert. Ach alles klar, er kennt den Weg nicht. Es steigt nach ein paar Minuten jemand dazu und navigiert uns durch die Stadt. Bevor wir Bagan erreichen, fährt unser Bus rechts heran und kollidiert mit einem anderen losfahrenden Bus. Wir halten kurz, den Unfall interessiert schon niemanden mehr, und müssen für Bagan wieder Eintritt bezahlen, dass soll 25.000 Kyats pro Person kosten, aber wir haben kein Bargeld mehr. Ein ATM (Geldautomat) gibt es in der Nähe auch nicht, also muss ich meine Ausweisdaten und Hoteldaten da lassen, sie kämme ins Hotel zum kassieren.

Wir werden direkt zum Hotel gefahren. Ich bin froh endlich etwas trinken und essen zu können. Das Hotel ist recht groß, unsere Unterkunft okay. Wir hatten leider nicht mehr viele Optionen offen, als wir gebucht haben. Als wir auspacken fällt mir auf, dass mein Schirm fehlt. Wo ist das Busticket frage ich Mirko? Im Bus! Was wieso? Brauchen wir doch nicht mehr, ich gerate in Panik. Nach mehreren Minuten Diskussion und Suchen finde ich das Busticket doch noch. Ich laufe zur Rezeption und schildere mein Problem. Kurze Zeit später ruft das Unternehmen zurück, sie haben den Schirm gefunden und bringen ihn ins Hotel.

Mirkos Magen braucht Nahrung und wir müssen unsere Geldmittel auffüllen. So suchen wir zuerst einen Geldautomaten aber erst der zweite funktioniert. Nun kaufen wir gleich ein Busticket nach Mandalay für den dritten Januar und Mieten das Elektrobike für morgen. Nachdem wir auch noch ein Hühnercurry für Mirko gefunden haben, geht es zurück ins Hotel. Da liegt mein Regenschirm! Ich bedanke mich mehrfach und wir gehen auf unser Zimmer. Während Mirko isst, schreibe ich kurz diesen Bericht. Ich werde jetzt noch ein paar Stunden schlafen, bis Jahreswechsel ist. Guten Rutsch an Alle!